Der Volkstrauertag

In Deutschland ist der Volkstrauertag ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. An diesen stillen Tagen gelten besondere Einschränkungen, die jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.
Seit 1952 wird er immer am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen, in diesem Jahr also am 17.November, und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen und Länder.File:Trauen -Volkstrauertag 2013.jpg
Bild: Oxfordian Kissuth auf: Wikimedia Commons

Werfen wir  einen Blick auf die Geschichte und die oft diskutierte Bedeutung dieses Gedenktages:

Der Volkstrauertag wurde im Jahr 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs (1914 – 1918) vorgeschlagen.
Im Jahr 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt, bei welcher der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe eine im In- und Ausland vielbeachtete Rede hielt, in welcher er einer feindseligen Umwelt den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüberstellte.
Erstmals begangen wurde der Volkstrauertag am 1. März 1925. Am Vortag war der erste Reichspräsident Friedrich Ebert verstorben und überall fanden Gedenkfeiern für die deutschen Gefallenen des Ersten Weltkriegs statt.
Ein Komitee, dem von den großen Glaubensgemeinschaften bis hin zum jüdischen Frauenbund vielerlei Verbände angehörten, erreichte im Jahr 1926 unter der Federführung des Volksbundes, dass der Volkstrauertag in den meisten Ländern des Reiches gemeinsam, nämlich am Sonntag Reminiscere, dem fünften Sonntag vor Ostern, begangen wurde. 

Dass der Volkstrauertag während der Weimarer Republik (1918 – 1933) nicht zum gesetzlichen Feiertag erklärt wurde, hatte die folgenden Gründe:

  • In der Weimarer Verfassung war nicht klar definiert, ob die Zuständigkeit für die Einführung gesetzlicher Feiertage beim Reich oder bei den Ländern lag, was im Laufe der Jahre zu unterschiedlichen Regelungen, Terminen und Durchführungen je nach Land führte.
  • Hinsichtlich des Termins gab es lange Zeit Konflikte mit den beiden großen Kirchen. Beide haben im November Gedenktage für die Verstorbenen. Bei der katholischen Kirche ist es  Allerheiligen, bei der evangelischen Kirche ist der Totensonntag. Die von staatlicher Seite vorgeschlagenen Termine im Frühjahr am Sonntag sechs Wochen vor Ostern oder am Sonntag fünf Wochen vor Ostern lagen dagegen in der Fastenzeit.
  • Die politische Instabilität der Weimarer Republik, wie die mehrmalige vorzeitige Auflösung des Reichstages, sorgte dafür, dass einige Versuche, den Volkstrauertag gesetzlich zu regeln, im Gesetzgebungsprozess stecken blieben.

Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945) übernahmen die Nationalsozialisten den Volkstrauertag in Heldengedenktag um und legten ihn als staatlichen Feiertag am zweiten Fastensonntag fest. Sein Charakter wurde vollständig geändert: Nicht mehr das Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Heldenverehrung. Die Träger waren die Wehrmacht und die Nationalsozialistische Partei Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Die Flaggen wurden nicht mehr wie bislang auf halbmast gehisst, sondern auf vollmast gesetzt. Der Propagandaminister Joseph Goebbels erließ die Richtlinien über Inhalt und Durchführung.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) entstand im Jahr 1946 in den drei westlichen Besatzungszonen eine Diskussion zur Durchführung und zum Datum eines Volkstrauertages:

Wegen der zahlreichen Kriegstoten und Vermisstenschicksale bestand für viele eine Notwendigkeit für diesen Trauertag. 

In der DDR wurde ein „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ eingeführt, welcher jährlich am zweiten Sonntag im September begangen wurde.
1950 fand die erste zentrale Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag in Bonn statt. Die zentrale Kranzniederlegung zum Volkstrauertag fand von 1951 bis 1963 auf dem Bonner Nordfriedhof statt.

Anfang der 1950er Jahre schien es dann endlich eine Einigung darauf zu geben, den Volkstrauertag an das Ende des Kirchenjahres auf den vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent zu verlegen.  Diese Zeit wird theologisch durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit dominiert. 

Ab 1952 wurden diesbezüglich in den Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland Gesetze über die Feiertage erlassen. Der Volkstrauertag ist jedoch in keinem Bundesland ein gesetzlicher Feiertag. In einigen Ländern heißt er Gedenk- und Trauertag. In den meisten Bundesländern wird der Volkstrauertag lediglich als zu schützender Tag erwähnt, ohne auf seine Inhalte einzugehen. Eine Ausnahme bilden Hessen, welches den Volkstrauertag als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und die Toten beider Weltkriege benennt, sowie Hamburg, das den Senat ermächtigte, „einen Tag des Jahres zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und die Gefallenen beider Weltkriege zu bestimmen“. 

Die neuen Bundesländer schützen den Volkstrauertag seit Anfang der 1990er Jahre in ihren Feiertagsgesetzen, ohne seinen Inhalt weiter anzugeben.

Die zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag findet jeweils im Deutschen Bundestag statt. Eine Rede und ein Wort des Bundespräsidenten in Anwesenheit des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin, des Kabinetts und des Diplomatischen Corps ist üblich, ebenso die musikalische Gestaltung, das Spielen der Nationalhymne und des Liedes “Der gute Kamerad”.

Angelehnt an die Form der zentralen Gedenkstunde werden in allen Bundesländern und den meisten Städten und Gemeinden ebenfalls Gedenkstunden mit Kranzniederlegungen durchgeführt. 

In Anbetracht der Tatsache, dass zur Zeit leider unzählige Menschen auf ihrer Flucht vor Krieg, Gewalt, Naturkatastrophen, Hunger und Elend sterben, ist dieser Tag auch ein guter Anlass diesen Menschen zu gedenken.

 

Der 9. November – Ein schicksalshafter Tag für Deutschland

1848, 1918, 1923, 1938 und 1989 in all diesen Jahren gab es am 9. November für die deutsche Historie bedeutsame Ereignisse, häufig waren es sogenannte epochale Wendepunkte. Manche Ereignisse waren freudig, andere sehr traurig, erschütternd und beängstigend.

Wir betrachten es chronologisch und starten beim 9. November 1848:
An diesem Tag wird Robert Blum, Anführer der gemäßigten politischen Linken im Frankfurter Paulskirchenparlament, in Wien nach einem Standgerichtsurteil von den Truppen der Gegenrevolution erschossen. Zuvor hatte Robert Blum beim Oktoberaufstand 1848 auf der Seite der Revolutionäre an der Verteidigung Wiens gegen die kaiserlich-königlichen Truppen teilgenommen.Bild: Daderot auf: Wikimedia Commons

70 Jahre später am 9. November 1918, kurz vor dem Ende des 1. Weltkriegs, rief der damalige SPD-Vorsitzende, Philipp Scheidemann, von einem Balkon des Reichstagsgebäudes in Berlin zunächst den Zusammenbruch des deutschen Kaiserreichs aus. Anschließend proklamierte er die erste deutsche Republik. Zwei Tage später, am 11.11.1918, endete dann der 1. Weltkrieg mit dem Waffenstillstandsabkommen vom Compiègne. Im Jahr 1919 wurde Philipp Scheidemann erster Reichskanzler der ersten demokratisch gewählten Regierung in Deutschland, der sogenannten Weimarer Republik.Bundesarchiv Bild 175-01448, Berlin, Reichskanzlei, Philipp Scheidemann.jpg
Bild: unbekannt auf: Wikimedia commons 

Nur fünf Jahre später am 9. November 1923 folgte das nächste historisch wichtige Ereignis dieses Tages: Der Hitler-Putsch, welcher auch Hitler-Ludendorff-Putsch genannt wird.
In der politisch instabilen Lage Anfang der 1920er Jahre plante Adolf Hitler, Anführer der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands (NSDAP,) in München einen gewaltsamen Putsch um die Regierung in Berlin abzusetzen und eine nationale Diktatur zu begründen.
Am Sonntagmorgen des 9. November 1923 marschierte Hitler zusammen mit General Erich Ludendorff und weiteren Anhängern zur Feldherrnhalle in München. Doch die bayerische Polizei stoppte den Marsch und damit auch Hitlers Versuch, gewaltsam an die Macht zu gelangen. Die NSDAP wurde daraufhin zunächst verboten und Hitler zu fünf Jahren Haft verurteilt. Zehn Jahre später, 1933,  gelang es ihm jedoch leider auf legalem Wege an die Macht zu gelangen. File:Bundesarchiv Bild 119-1426, Hitler-Putsch, München, Odeonsplatz.jpgBild: Unbekannt auf: Wikimedia Commons

Die schrecklichsten Ereignisse fanden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 statt. In dieser Nacht, die auch “Reichspogromnacht” genannt oder zynisch als “Reichskristallnacht” bezeichnet wird, organisierten Truppen der SA (sog. Sturmabteilung der NSDAP) und Angehörige der SS (sog. Schutzstaffel der NSDAP) gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung in ganz Deutschland. Sie setzen mehrere hundert Synagogen in Brand, zerstörten mindestens 8.000 jüdische Geschäfte und verwüsteten zahllose Wohnungen. Zwischen 90 und 100 Juden wurden erschlagen, niedergestochen oder zu Tode geprügelt. In den Tagen darauf wurden im ganzen deutschen Reich etwa 30.000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt, wo die meisten von ihnen ermordet wurden. Die antisemitischen Ausschreitungen dieser Nacht waren von der nationalsozialistischen Führung organisiert, welche die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürger seit der „Machtergreifung“ Hitlers 1933 systematisch vorantrieb. Das Pogrom im Wort “Reichspogromnacht” steht dabei für den Antisemitismus in Deutschland und den Wandel hin zu einer Entwicklung, die in einer „Endlösung der Judenfrage“ im Sinne der Ermordung der europäischen Juden im deutschen Machtbereich mündete. Bis zum Ende der Schreckensherrschaft der Nazis wurden im Holocaust 6,3 Millionen Juden ermordet. In Berlin erinnert das Denkmal für die ermordeten Juden, auch: Holocaust-Mahnmal, dieser. Deutschlandweit sind daneben zahlreiche Stolpersteine vor Häusern verlegt, in denen Juden bis zu ihrer Deportation ihrer Ermordung gewohnt haben. Bild: Karl H. Paulmann auf: Wikimedia commons 

Das bislang letzte historisch wichtige Ereignis war heute vor genau 30 Jahren, am 9. November 1989.  Ein freudiger Tag für Deutschland, denn an diesem Tag “fiel” die Berliner Mauer.
Dies war der Höhepunkt der friedlichen Revolution der Bürger der DDR (Deutsche Demokratische Republik), welche im Januar 1989 in Leipzig begonnen und ihre Höhepunkte am 9. Oktober in Leipzig und am 4. November 1989 in Berlin erreicht hatte. Die Menschen in der DDR wollten Meinungsfreiheit, freie Wahlen und wieder in den Westen reisen können.
Genau genommen fiel die Mauer nicht, sie eher durch einen Irrtum bei der Verkündung einer neuen Reiseregelung durch das DDR-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski geöffnet.
Seine knappe Antwort: „Ab sofort … unverzüglich“ auf die Frage eines Reporters ab wann diese neue Regelung in Kraft trete, führte zur Öffnung der Mauer, mit dessen Bau die Regierung der DDR am 13. August 1961 völlig unerwartet begonnen hatte. In den folgenden 28 Jahren hatte sie Deutschland geteilt und Westberlin umschlossen. An der Berliner Mauer sind 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen getötet worden oder in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben gekommen. Deutschlandweit gab es mindestens 327 Todesfälle an der innerdeutschen Grenze.
Bis Mitternacht des 9. Novembers 1989 waren alle Berliner Grenzübergänge offen und der Weg zur deutschen Wiedervereinigung, welche am 3. Oktober 1990 durch das Inkrafttreten der Grundgesetzes in den sogenannten “neuen Bundesländern” vollzogen wurde, war frei.
Die friedliche Revolution, der gewaltfreie Aufstand, war geglückt und die Mauer, welche von der DDR auch “Antifaschistischer Schutzwall genannt wurde, war mitsamt ihren Todesstreifen endgültig Geschichte. File:Bundesarchiv Bild 183-1989-1110-018, Berlin, Checkpoint Charlie, Nacht des Mauerfalls.jpgBild: Klaus Oberst auf: Wikimedia Commons

Immer wieder kommt die Frage auf, warum denn der 3. Oktober und nicht der 9. November der Nationalfeiertag Deutschlands ist, weil doch an diesem Tag mit dem Mauerfall der Grundstein für die Wiedervereinigung Deutschlands gelegt wurde.
Ein Tag an dem so etwas grausames wie die Reichspogromnacht stattgefunden hat, kann niemals ein ausschliesslich freudig bewertet Feiertag sein, auch wenn an diesem Tag ein freudiges Ereignis, wie der Mauerfall war. Der 9. November sollte ein  Gedenktag sein für die unzähligen Menschen, welche unter der Nazi-Diktatur leider mussten und/oder durch sie getötet wurden.

Vertiefende Informationen zu den einzelnen Ereignissen findet ihr insbesondere auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

 

 

 

Im Blickwinkel: Der islamische Feiertag Mevlid-Kandili

Heute am 08.11.2019 ist der arabisch-islamische Feiertag Mevlid-Kandili. Dieser wird auch Mawli an-Nabi oder Maulid an-Nabi genannt.

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Bild: Omar Salah Hassan auf Wikimedia Commons

An diesem Feiertag, der auch “die Nacht der Geburt des Propheten” genannt wird, feiern Muslim*innen den Geburtstag des Propheten Mohammed im Jahr 570.

Genaugenommen handelt es sich eher um eine Feiernacht, da in der Nacht vom 08.11. auf den 09.11. dieses Jahres gefeiert wird.

Mohammed gilt als Religionsstifter des Islam, da er dem Glauben nach mit dem Koran auf die Welt gesandt wurde. Er wird als bescheidener Mensch beschrieben, der nicht mit einem Fest verehrt werden wollte und daher selbst nie seinen Geburtstag gefeiert hat.

In dieser Feiernacht werden die Moscheen festlich erleuchtet, da zwischen der Geburt Mohammeds und dem Begriff des “Lichtes” eine enge Verbindung bestehen soll.
Die Gläubigen rezitieren zusammen Gedichte und religiöse Gesänge.
Im Gegensatz zu dem christlichen Pendant dieses Feiertags, Heiligabend, gibt es hier keine Geschenke, da dieser Feiertag dem islamischen Glauben nach ein ideeller ist.
In Ägypten werden jedoch spezielle Süßigkeiten an diesem Tag verteilt.

Da sich der Zeitpunkt des Feiertages nach dem islamischen Mondkalender richtet, findet der Mevlid-Kandili/Mawli an-Nabi-Feiertag immer an verschiedenen Tagen statt. Genauer gesagt liegt der Feiertag im dritten Monat des islamischen Mondkalenders in der Nacht zum 12. Rabi`ul-evvel. Im kommenden Jahr 2020 ist dieses die Nacht vom 28. auf den 29. Oktober.

Wir vom Blickwinkel e.V. wünschen unseren muslimischen Mitmenschen ein schönes Fest!

 

Im Blickwinkel: Unser Team stellt sich vor – heute: Christoph

Heute starten wir eine neue wöchentlich erscheinende Artikel-Serie auf all unseren Kanälen. Sie heißt „Im Blickwinkel“ und stellt verschiedene Aspekte unserer Arbeit genauer vor. Daneben werfen wir auch einen Blick auf religions-, gesellschafts- und kulturübergreifende Aspekte wie etwa Feier-, Gedenk- und Welttage oder ähnliches.

Wir beginnen mit dem ersten Teil der Vorstellung unseres Teams. Dazu haben wir eine Reihe von Interviews mit unseren einzelnen Teammitgliedern geführt. Los geht es heute mit unserem Vorsitzenden Christoph Holz. Viel Spaß!

Martina:
Hallo Christoph, stell dich doch bitte kurz vor. Wie alt bist du? Woher kommst du? Was machst du sonst so, wenn du nicht hier im Blickwinkel bist?

Christoph:
Hallo, ich bin Christoph, 29 Jahre alt und komme ursprünglich aus Dresden. 2012 bin ich nach Berlin gezogen, um Soziale Arbeit zu studieren. Wenn ich gerade nicht hier bin, helfe ich meist anderen Schüler*innen in verschiedenen Teilen von Berlin bei ihren schulischen Problemen. Wenn ich gerade frei habe, gehe ich gern geocachen. Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzeljagd, an der Menschen aus aller Welt teilnehmen können und durch die man meist Orte kennenlernt, über die man sonst wahrscheinlich nicht gestoßen wäre.

Martina:
Wie bist du zum Blickwinkel gekommen und seit wann bist du dabei?

Christoph:
Zum Blickwinkel kam ich 2014 über mein Praxissemester und bin seitdem durchgehend dabei.

Martina:
Was genau machst du beim Blickwinkel?

Christoph:
Ich bin der Vorstandsvorsitzende und kümmere mich daher viel im Hintergrund um die organisatorischen Aufgaben, die so anfallen, wie etwa Finanzen, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Aber am liebsten arbeite ich mit den Schüler*innen und helfe ihnen in allen möglichen Fächern oder stehe ihnen auch bei außerschulischen Problemen zur Seite.

Martina:
Und was gefällt dir hier im Blickwinkel besonders gut?

Christoph:
Ich finde die Arbeit hier einfach mega interessant und abwechslungsreich. Außerdem bekommt man von den Schüler*innen unglaublich viel zurück und lernt auch selbst viel dazu, z.B. über die Lebenswelt hier in Neukölln. Und man lernt spannende Leute kennen, denen man sonst wahrscheinlich nie begegnet wäre. Wichtig finde ich aber auch die gesellschaftliche Relevanz des Blickwinkels, die mir auch immer wieder bestätigt wird. Durch meine Arbeit im Blickwinkel kam ich etwa erst auf die Idee, Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Interkulturalität zu studieren und auch meine Abschlussarbeit über antimuslimischen Rassismus zu verfassen. Darüber hinaus werden wir auch immer wieder von verschiedenster Seite angefragt und eingeladen, unsere Expertise zu teilen.

Martina:
Vielen Dank für dieses angenehme Gespräch und deine wichtige Arbeit beim und für den Blickwinkel e.V.!

Das Interview führte unser Vereinsmitglied Martina Schwarzer.