Bild: Danielundso auf: Wikimedia Commons
Heute, am 08. März, ist der “Internationale Tag der Frauen” auch: Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder kurz Frauentag. An diesem Welttag wird weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Der Tag soll einerseits die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, andererseits aber auch Aufmerksamkeit für bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten schaffen und dazu ermuntern, sich selbst für eine Gleichstellung von Mann und Frau einzusetzen. Weltweit machen Frauen heute mit Veranstaltungen, Feiern und Demonstrationen auf noch immer nicht verwirklichte Frauenrechte aufmerksam.
Wie kam es zum Weltfrauentag?
„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – das forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin im Jahr 1910 auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen. Ein Jahr später gingen dann erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz zum Frauentag auf die Straße. Ihre Hauptforderung war: „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen oder gewählt werden. In Deutschland wurde Frauen dieses Recht erst 1918 zugestanden. In der Schweiz dürfen Frauen sogar erst seit 1971 wählen.
Doch die Gleichstellung der Geschlechter ist weder in Deutschland noch im Rest der Welt eine Realität:
- Frauen haben mit Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Sie verdienen weniger und haben schlechtere Aufstiegschancen als Männer
- In vielen Ländern der Welt werden außerdem die reproduktiven Rechte von Frauen, wie sie von den Vereinten Nationen 1994 formuliert wurden, nicht hinreichend beachtet. Zu ihnen gehört unter anderem das Recht auf ein selbstbestimmtes Sexualleben, auf Familienplanung, auf den Zugang zu effektiven Verhütungsmitteln sowie auf Gesundheitsvorsorge für eine sichere Schwangerschaft und Geburt.
Vor allem Frauen in Entwicklungsländern sind besonders davon betroffen, dass diese Rechte nicht durchgesetzt werden. Die Folgen sind ungewollte Schwangerschaften, eine hohe Müttersterblichkeit und sexuell übertragbare Infektionen wie HIV. - Frauen und Mädchen werden immer noch Opfer von Gewalt. Diese äußert sich nach wie vor oft in Form von häuslicher und sexueller Gewalt, sexueller Belästigung sowie emotionaler und psychischer Unterdrückung.
Der Internationale Frauentag hat daher seine Wichtigkeit keinesfalls verloren und wird weiterhin jährlich begangen. Seit dem Jahr 2019 ist er in Berlin ein gesetzlicher Feiertag.
In diesem Video findet ihr die wichtigsten Infos zum Weltfrauentag kurz und verständlich zusammengefasst.
In diesem Jahr steht der Tag übrigens unter Motto „Each for Equal“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das „Jede*r für Gleichberechtigung”.
Auch wir vom Blickwinkel e.V. setzen uns für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein und wünschen Allen einen schönen Weltfrauentag!